Obwohl es praktische elektronische Helferlein wie Pulsoxymeter gibt, die den Puls und gleichzeitig die Sauerstoffsättigung unserer Patienten zuverlässig überwachen, solltest Du auch die manuelle Pulsprüfung für Deinen Arbeitsalltag sicher beherrschen. Sara Roller zeigt, wie Du das Pulsfühlen an der Hauptversorgungsarterie der Hintergliedmaßen (Arteria femoralis) bei Hund und Katze üben kannst.

Zur Pulskontrolle eignet sich das Gefäß an der Innenseite des Oberschenkels deshalb gut, weil die Arterie hier sehr oberflächlich unter der Haut verläuft und recht einfach zu ertasten ist. Die Arteria femoralis ist bei Hunden und Katzen sowohl im Stehen als auch im Liegen gut zugänglich und der Puls deutlich spürbar.

Vorbereitung

Was brauchst Du für die Pulskontrolle?

  • Bei einem nicht sedierten Patienten solltest Du eine zweite Person als Assistenz zur Seite haben, die Dir das Tier fixiert – denn Sicherheit geht vor. So kannst Du Dich ganz auf die Pulskontrolle konzentrieren.
  • Einen Timer, z. B. auf dem Smartphone, der 15 Sekunden anzeigt. Alternativ kannst Du auch eine Uhr mit Sekundenzeiger verwenden.

Untersuchungsgang

  • Fasse mit Deiner Hand an die Innenseite des Oberschenkels, relativ weit oben Richtung Bauch.
  • Lege die Fingerballen (auch „Fingerbeeren“ genannt) von Zeige- und Mittelfinger auf das Gefäß und drücke sanft in das Gewebe, bis Du das Pulsieren deutlich fühlst.
  • Zähle 15 Sekunden lang den Pulsschlag und multipliziere die Zahl mit 4.

Nach welchen Kriterien lässt sich der Puls abgesehen von der Frequenz noch bewerten?

  • Qualität (kräftig?)
  • Rhythmus (regelmäßig?)
  • Gleichmäßigkeit
  • Füllung und Spannung des Gefäßes

Du siehst also: Auch eine „einfache“ Überprüfungsmethode wie die Pulskontrolle sagt Dir viel über den Zustand des Patienten und sein Herz-Kreislauf-System aus. Da für diese Methode keine Hilfsmittel nötig sind, ist sie auch für Patientenbesitzer zu Hause gut durchführbar.

Gut zu wissen

Die Normwerte liegen bei Hunden bei 80–120 Schlägen pro Minute, bei Katzen bei 110–130 Schlägen pro Minute. Bei gesunden Tieren entspricht die Pulsfrequenz der Herzfrequenz. Je nach Rasse, Alter, Größe, Trainingszustand, Erregungsniveau, Vorerkrankung und Allgemeinbefinden können die Normwerte bei Deinem Patienten stark variieren. Welpen und Kitten haben physiologischerweise eine deutlich höhere Pulsfrequenz als erwachsene Tiere.

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Sara Roller
TFA & freie Autorin
www.vettext.de
sara.roller@gmx.de