Kündigt sich ein Notfall an, ist manchmal etwas Schlimmes passiert. Am Telefon erwarten Dich aufgeregte, aufgelöste Besitzer:innen. Anhand welcher Kriterien kannst Du nun entscheiden, wie dringlich der Fall zu werten ist?#
Was ist eine Telefontriage?
Arbeitest Du in einer belebten Notfallpraxis oder -klinik? Kündigt sich ein Notfall in einer vollen Sprechstunde oder während einer Operation an? Dann musst Du entscheiden, ob sich die Besitzer:innen sofort oder so schnell wie möglich innerhalb der nächsten 1–2 Stunden auf den Weg in die Praxis oder Klinik machen sollten.
Um einen akuten Notfall, möglicherweise einen Traumapatienten, bereits am Telefon richtig einschätzen zu können, ist es wichtig, aufmerksam zuzuhören und die richtigen Fragen zu stellen.
Bereits im Gespräch musst Du eine Triage durchführen, d.h. …
dringliche Notfälle als solche identifizieren,
diese ggf. nach Dringlichkeit priorisieren und
die Patienten einbestellen, damit Ihr sie als Team stabilisieren und versorgen könnt.
Gut zu wissen Erleidet ein Patient ein Polytrauma, ist dies nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Bei einem Polytrauma handelt es sich um gleichzeitig entstandene Verletzungen mehrerer Körperregionen, meist infolge von Autounfällen oder Stürzen aus großer Höhe. Dabei ist eine der Verletzungen oder ihre Kombination lebensbedrohlich.
Welche Fragen Dir helfen können
Natürlich erfasst Du wie gewohnt zunächst den Namen der Besitzer:innen und das Signalement des Tieres (Tierart, Rasse, Alter, Geschlecht und Name), damit Du die Patientendatei bereits öffnen und einsehen kannst.
Im nächsten Schritt geht es um die konkrete Erfassung der Situation:
Was ist passiert?/Was ist das Problem?
Wann ist es passiert?/Seit wann besteht das Problem?
Wurde das Tier deswegen bereits vorbehandelt? Wenn ja, wo?
Bekommt das Tier Medikamente? Wenn ja, welche?
TIPP
Bekommt der Patient Medikamente, ist es sinnvoll, dass die Besitzer:innen die Verpackung mitbringen.
Dies ist insbesondere bei Neukund:innen empfehlenswert, kann aber auch bei laufenden Kund:innen vorteilhaft sein. Sie können zwischenzeitlich mit ihrem Vierbeiner bei anderen Tierärzt:innen oder Fachtierärzt:innen in Behandlung gewesen sein und neue Medikamente verordnet bekommen haben.
Abb. 1 | Wichtig für die Beurteilung des Zustands ist die Frage, ob der Patient ansprechbar ist.
Bestelle lebensbedrohliche Notfälle sofort ein
Die Dringlichkeit eines Notfalls kann variieren – auch dann, wenn die Besitzer:innen die Situation als äußerst dramatisch beschreiben. Deshalb ist es Deine Aufgabe zu priorisieren. Kritische Notfälle müssen immer sofort einbestellt werden.
Um lebensbedrohliche Notfälle überhaupt als solche erkennen zu können, solltest Du gezielte Fragen* stellen:
Wie ist die Atmung?
Ruhig oder angestrengt?
Liegt Atemnot, Schnappatmung oder ein Atemstillstand vor?
Hustet der Patient?
Liegen Blutungen vor? Wenn ja, wo und wie stark?
Welche Farbe haben die Schleimhäute der Maulhöhle? Weiß, bläulich oder stark gerötet?
Kann die Herz-/Pulsfrequenz bestimmt werden? Wie hoch ist sie?
Wie ist die Körpertemperatur bzw. wie fühlen sich die Gliedmaßen an? Kalt oder warm?
Kann das Tier stehen und laufen?
Liegt es in Seitenlage?
Ist es ansprechbar (Abb. 1)?
Liegt ein Krampfanfall vor? (Hinweise auf Status epilepticus?)
Dauert dieser mindestens 5 Minuten an?
Oder treten 2 oder mehrere Krampfanfälle dieser Länge auf, ohne dass das Tier zwischenzeitlich bei Bewusstsein ist?
Wann war der letzte Urinabsatz?
Gibt es offene Wunden? Wenn ja, wo?
Wann ist mit der Ankunft des Patienten zu rechnen?
TIPP
Es ist hilfreich, wenn Du Dir eine Liste mit wichtigen Fragen an einem gut sichtbaren Platz aufhängst. So kann im Ernstfall nichts schief gehen.
Gut zu wissen Bestelle Patienten, die eines oder mehrere der folgenden Kriterien* erfüllen, sofort ein: – Atemnot – Atemstillstand – Hunde mit geblähtem Bauch, Würgreiz und nicht produktivem Erbrechen – Bewusstlosigkeit – massive Blutungen – Erstickungsanfälle oder Verschlucken eines – Fremdkörpers mit Atemnot – Fieber > 41,0 °C – Herz-/Pulsfrequenz – Bradykardie (Hund < 60/min, Katze < 140/min) – Tachykardie (Hund > 180/min, Katze > 240/min) – Hitzschlag – Kollaps – Koma – Schlangenbiss – weiße, bläuliche oder stark gerötete Schleimhäute – starke Schmerzen mit Hecheln, Unruhe oder Schmerzäußerungen wie Winseln oder Miauen – Schnappatmung – Seitenlage – Status epilepticus – Stromschlag – scheinbar tote Tiere – Untertemperatur (< 34,0 °C bei Hund und Katze) – massive Verbrennungen – akute Vergiftungen – offene Verletzungen von Brustkorb oder Bauchhöhle
*kein Anspruch auf Vollständigkeit
Weniger dringliche Notfälle sind immer noch dringend
Werden die oben genannten Symptome verneint, handelt es sich nicht um eine lebensbedrohliche Situation. In belebten Notfallpraxen oder bei Notfällen, die sich in einer vollen Sprechstunde oder während einer Operation ankündigen, ist es ausreichend, wenn der Patient innerhalb der nächsten 1–2 Stunden vorgestellt wird.
Folgende Notfälle* sollten innerhalb der nächsten 1–2 Stunden untersucht werden:
Abszesse
Appetitverlust bei zusätzlichem Auftreten von Apathie, Durchfall, Erbrechen oder Schmerzen
Augenverletzungen
Bisswunden
blutige oder schwere Durchfälle
anhaltendes oder blutiges Erbrechen
Fieber (> 39,5 °C bei Hund und Katze)
Verschlucken eines Fremdkörpers/Würgen, ohne dass Atemnot auftritt
schmerzhaftes Harnpressen oder schmerzhafter, häufiger Harndrang (Strangurie)
getrübte Hornhaut
Knochenbrüche
Lähmungen
Traumapatienten (ohne oben genannte Symptome, die eine sofortige Einbestellung erfordern)
Untertemperatur (< 36,5 °C bei Hund und Katze)
Verletzungen
akute Verschlechterung vorbehandelter Patienten
Gut zu wissen Es wichtig zu wissen, dass sich ein Notfall jederzeit in seiner Priorität ändern kann. Hast Du die Situation nicht als kritisch eingestuft, kann sich der Zustand des Tieres trotzdem plötzlich derart verschlechtern, dass der Patient in Lebensgefahr schwebt. Deshalb ist es wichtig, dass die Besitzer:innen ihr Tier genau beobachten. Kläre sie unbedingt darüber auf, dass sie sich bei einer Zustandsverschlechterung ihres Vierbeiners sofort auf den Weg in die Praxis oder Klinik machen sollten.
Klare Anweisungen sind Gold wert
Handelt es sich um Neukund:innen oder Kund:innen, die längere Zeit nicht in der Sprechstunde waren, ist eine gute Wegbeschreibung hilfreich. Der Transport sollte möglichst ruhig und routiniert erfolgen. Ein traumatisiertes Tier darf nur vorsichtig manipuliert und in Seitenlage transportiert werden, da die Gefahr von Wirbelfrakturen besteht. Der Brustkorb darf nicht eingeengt werden. Bei Traumapatienten ist unter Umständen bereits im Auto Erste Hilfe zu leisten. Der Eigenschutz der Besitzer:innen hat immer Priorität. Es gilt, Verletzungen der Besitzer: innen auch in dieser stressigen Situation durch unvorhersehbare Abwehrreaktionen oder unerwartete Aggressivität des Vierbeiners zu vermeiden.
Gut zu wissen Informiere die Besitzer:innen bittedarüber, dass … – Katzen mit Atemnot am besten in einem Katzenkäfig transportiert werden sollten. Sie dürfen nicht in einem Tuch eingewickelt auf dem Arm der Besitzer:innen in die Praxis/Klinik gebracht werden. Dies würde den Brustkorb einengen und die Atemnot verschlechtern. – Hunde mit Atemnot dürfen keinesfalls durch Druck auf den Brustkorb (Abb. 2) oder einen Maulkorb in der Atmung behindert und somit noch mehr gestresst werden.
Abb. 2 | So nicht: Ein Patient mit Atemnot darf beim Transport niemals durch Druck auf den Brustkorb noch mehr in der Atmung beeinträchtigt werden.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Ist das Gespräch beendet, solltest Du alle notwendigen Maßnahmen ergreifen. So könnt Ihr als Team Zeit sparen, wenn der Patient eintrifft. Sind die diensthabenden Tierärzt:innen informiert, können sie bereits die Patientenakte einsehen. Sind alle für die Versorgung des Patienten erforderlichen TFA informiert? Dann könnt Ihr gemeinsam mit den Vorbereitungen starten und zum Beispiel Materialien für Venenkatheter, Notfalllabor und Infusionen bereitlegen (Abb. 3), Röntgen- und Ultraschallgerät, ggf. auch CT (Abb. 4) oder den OP vorbereiten.
Überwacht den Patienten bis zum Eintreffen der Tierärzt:innen
Trifft der Patient in der Praxis ein, sollte er sofort in den Behandlungsraum gebracht werden – auch, wenn er stabil erscheint. Muss der Patient hier noch auf die Tierärzt:innen warten, weil diese vielleicht mit einem anderen Notfall beschäftigt sind oder eine Operation durchführen, ist eine engmaschige Überprüfung der Vitalparameter und des Zustands anzuraten. Behaltet den Patienten bis zum Eintreffen der Tierärzt:innen immer unter Sichtkontrolle.
TIPP
Ute Klein-Richers informiert Euch in Ihrem Beitrag „Polytrauma – Katze mit Schädel-Hirn-Trauma“, wie Ihr Euren Patienten mithilfe einer Notfalluntersuchung überwachen könnt.
Abb. 3 | Wenn alles vorbereitet ist, kann der Patient zügig versorgt werden.Abb. 4 | Romy Röschke informiert Euch in ihrem Beitrag über die Bedeutung der CT beim Traumapatienten.
Gut zu wissen Häufig seid Ihr als Team in solch einer Situation mit aufgelösten und aufgeregten Besitzern konfrontiert. Bei Traumapatienten können dabei sogar Schuldgefühle oder Schuldzuweisungen im Raum stehen. Michaela Schwestka berichtet in ihrem Beitrag, wie Ihr die Besitzer:innen in Akutsituationen entlasten und die Weichen für einen langfristig konstruktiven Umgang mit dem Thema Schuld schaffen könnt.
Kurz und knapp
Kündigt sich ein Notfall an, gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und die richtigen Fragen zu stellen. Nur so kann der Patient in seiner Dringlichkeit richtig priorisiert werden. Manchmal ist eine sofortige Einbestellung erforderlich. Manchmal reicht es, wenn der Patient innerhalb der nächsten 1 bis 2 Stunden vorgestellt wird. Wichtig ist, dass die Besitzer:innen ihr Tier inzwischen sorgfältig beobachten und es im Falle einer Symptomverschlechterung sofort in die Praxis oder Klinik bringen.
Dr. Jennifer Nehls Pressebüro für Human- und Tiergesundheit Wischhoff 2 21465 Wentorf tfa@drjennifernehls.de
Wenn das eigene Pferd festliegend, schwankend oder mit steifem Gang und nass geschwitzt auf der Weide gefunden wird, ist für viele Pferdebesitzer klar: Das ist ein Notfall! Doch was kann dahinter stecken, und wie kann dem Pferd am besten geholfen werden?
Abb.1 | Bergahorn ist die am häufigsten zu findende Ahornart in Deutschland. Bild von Hans auf Pixabay
Was ist die atypische Weidemyopathie?
Die atypische Weidemyopathie ist eine Muskelerkrankung, die besonders im Frühjahr und im Herbst bei Pferden mit Weidegang auftritt. Es können mehrere Pferde der Herde betroffen sein.
Lange Zeit war die auslösende Ursache nicht klar, bis man das Hypoglycin-A (HGA) mit dem Krankheitsbild in Verbindung brachte. Dieses kommt in Europa vor allem in Ahornsamen und -setzlingen des Bergahorns (Acer pseudoplatanus, Abb. 1) vor. Besonders viel Hypoglycin-A sammelt sich nach kalten Nächten in den Samen an. Während die Samen besonders im Herbst für die Pferde zugänglich sind, kommen die Setzlinge im Frühjahr vor. Wenn im Herbst die Weide meist schon abgefressen ist, tendieren die Pferde eher dazu, die Samen aufzunehmen. Die atypische Weidemyopathie tritt deshalb saisonal bedingt verstärkt im Herbst und Frühjahr auf.
Was macht das Hypoglycin-A im Körper?
Hypoglycin-A ist eine Aminosäure, welche im Körper ein wichtiges Enzym in den Mitochondrien (Abb. 2) hemmt. In der Folge werden die Muskelzellen mit weniger Energie versorgt und sterben ab. Vor allem betroffen ist die Typ-1-Muskulatur (u.a. Halte-, Herz- und Atemmuskulatur.)
Mit Voranschreiten der Krankheitsdauer kommen viele Pferde zum Festliegen. Dadurch kann es dann ähnlich wie bei einer Kolik aussehen. Besonders auffallend bei der atypischen Weidemyopathie ist jedoch, dass der Appetit meistens erhalten bleibt.
Achtung: Die Letalität in den ersten 72 Stunden liegt bei > 90 %. Daher ist schnelles Erkennen und Handeln essenziell. Sonst kann es im schlimmsten Fall passieren, dass das Pferd morgens tot auf der Weide aufgefunden wird.
Gut zu wissen
Durch die zerstörten Muskelzellen wird viel Muskelfarbstoff (Myoglobin) frei. Dieser gelangt in den Urin und färbt diesen dunkelrot-bräunlich.
TIPP
Achtet bei der Auswahl der Reinigungsmittel und -verfahren unbedingt auf die Materialverträglichkeit, v.a. bei empfindlichen optischen Geräten.
Therapie: nur unterstützend!
Leider gibt es kein Gegengift, das heißt man kann nur symptomatisch therapieren.
Dazu gehört:
wenig Stress und Bewegung (ggf. mit dem Transporter in den Stall bringen)
warm eindecken
Infusionen
Entzündungshemmer und Vitamin E
TIPP
Achtet bei der Auswahl der Reinigungsmittel und -verfahren unbedingt auf die Materialverträglichkeit, v.a. bei empfindlichen optischen Geräten.
Vorbeugen ist der beste Schutz
Prophylaktisch sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
Weidegang im Herbst und im Frühjahr < 6 Stunden, besonders nach den ersten Nachtfrösten, v.a. Jungtiere
Pferde in der kritischen Saison gut mit Heu und Mineralfutter zufüttern
trockenen Unterstand zur Verfügung stellen, damit die Pferde sich eher dort aufhalten als auf der Weide
Weiden mit Ahornbäumen dringend meiden!
Kurz und knapp
Bei der atypischen Weidemyopathie handelt es sich um eine schwerwiegende und häufig tödliche Erkrankung. Daher ist es super, wenn Ihr Besitzer über die richtigen vorbeugenden Maßnahmen aufklären könnt, um die Erkrankung möglichst zu vermeiden. Sollte ein Pferd doch leider erkranken, ist es entscheidend wichtig, dies schnell richtig zu erkennen, um es zügig behandeln zu können.
Nina Weltrich Fachtierärztin für Innere Medizin der Pferde Pferdeklinik Burg Müggenhausen GmbH
Zu Ostern darf der Schokoladenosterhase nicht fehlen. Doch was für uns Menschen lecker und weitestgehend risikolos ist, kann für unsere Haustiere eine tödliche Gefahr darstellen. Am häufigsten werden Hunde mit einer solchen Vergiftungsanamnese in der Kleintierpraxis vorgestellt. Anna Frommeyer fasst die wichtigsten Fakten der Schokoladenvergiftung beim Hund für Euch zusammen.
Warum ist Schokolade für mein Haustier giftig?
Hauptverantwortlich für die toxische Wirkung der Schokolade ist das in der Kakaobohne (Abb. 1) enthaltene Theobromin. Darüber hinaus enthält die Kakaobohne auch geringe Mengen an Koffein. Theobromin sowie Koffein sind sogenannte Methylxanthine, eine Substanzklasse der Alkaloide. Diese rufen nach Resorption über den Magen-Darm-Trakt zentrale analeptische (erregende) und periphere Wirkungen hervor.
Folgende kardiovaskuläre, respiratorische, neurologische und gastrointestinale Symptome gehören zu den klinischen Anzeichen einer Schokoladenvergiftung:
Unruhe
Ataxie/Zittern/Krampfanfälle
Tachypnoe/Dyspnoe/Atemstillstand
Tachykardie/Herzarrhythmien/Herzstillstand
Hypersalivation/Erbrechen
Durchfall
Polydipsie/Polyurie
Abdominalschmerzen
Erste Vergiftungserscheinungen können bereits 1–4 Stunden nach der Schokoladenaufnahme auftreten.
Je höher der Kakaoanteil, desto giftiger
Theobromin macht etwa einen Anteil von 1,5–3 % und Koffein einen Anteil von etwa 0,2 % der Kakaobohne aus. Daher gilt: Je höher der Kakaoanteil, desto höher die Methylxanthinkonzentration und dementsprechend giftiger ist die Schokolade für unsere Lieblinge.
Die Schwere der Symptome ist abhängig von der aufgenommenen Menge der Methylxanthine (Abb. 2). Leichte Vergiftungserscheinungen treten bereits bei einer aufgenommenen Menge von 20 mg/kg Körpergewicht auf. Mit kardiovaskulären Symptomen muss ab einer Menge von 40 mg/kg Körpergewicht gerechnet werden. Bei noch höheren Dosen ab etwa 60 mg/kg Körpergewicht sind Krampfanfälle und/oder Tremor zu erwarten.
Gut zu wissen
Die letale Dosis 50 (LD50) für eine orale Aufnahme wird je nach Literatur mit 100–500 mg/kg Körpergewicht angegeben. Der LD50-Wert gibt die Menge eines Stoffes an, welche nach einmaliger Aufnahme zum Tod der Hälfte der Patienten führt. Je niedriger der LD50-Wert, desto giftiger ist also der Stoff.
Tipp: Im Notfall kann als Richtwert zur schnellen Einschätzung der aufgenommenen Menge des Theobromins Tabelle 1 herangezogen werden.
Ein 10 kg schwerer Hund hat einen 100 g Vollmilch-Osterhasen gefressen. Die aufgenommene Theobrominmenge liegt bei ca. 23 mg/kg Körpergewicht. Es sind leichte Vergiftungserscheinungen zu erwarten.
Mein Tier hat Schokolade gefressen – was nun?
Bei der Aufnahme von toxischen Mengen oder bei einer nicht sicher einschätzbaren Menge sollte in jedem Fall ein Tierarzt aufgesucht werden. Liegt die Schokoladenaufnahme erst kurzzeitig zurück und sind noch keine Vergiftungserscheinungen aufgetreten, steht die Elimination des Giftes durch induzierte Emesis (Erbrechen) mittels Apomorphin oder einer Magenspülung an erster Stelle.
Tipp: Das induzierte Erbrechen kann ebenso sinnvoll sein, wenn der Besitzer am Telefon berichtet, dass sein Hund Verpackungsmaterialen mitgefressen hat.
Zur anschließenden enteralen Resorptionsminimierung und schnelleren Ausscheidung potenziell verbliebener Restmengen an Schokolade können Aktivkohle (Adsorbanz) und zusätzlich Lactulose (Abführmittel) verabreicht werden. Die Therapie sollte aufgrund der wiederholten Zirkulation der Methylxanthine zwischen Darm und Leber (der sog. enterohepatischen Zirkulation) über 72 Stunden durchgeführt werden.
Was tun, wenn bereits Symptome auftreten?
Bei länger zurückliegender Schokoladenaufnahme oder bei Auftreten von klinischen Symptomen sollte eine stabilisierende, symptomatische Behandlung durchgeführt werden. Ein spezifisches Antidot (Gegengift) existiert nicht. Auch in diesem Fall stellt – sicheres Schlucken vorausgesetzt – die Dekontamination und Resorptionsminimierung der Methylxanthine einen wichtigen Punkt dar.
Gut zu wissen
In keinem Fall darf bei Anzeichen einer ZNS-Stimulierung, wie Bewusstseinsstörung, Erregung oder Krampfgeschehen, aufgrund einer hohen Aspirationsgefahr Erbrechen induziert werden. Dabei könnte Mageninhalt in die Atemwege gelangen.
Die weitere symptomatische Therapie richtet sich nach den klinischen Befunden. Eine Flüssigkeitsdiurese mittels Infusionstherapie und ggf. einer Entwässerung mittels Furosemid kann die Giftausscheidung über die Nieren fördern.
Tipp: Achte auf eine regelmäßige Blasenentleerung des Hundes, da die in den Urin ausgeschiedenen Methylxanthine über die Blasenwand erneut resorbiert werden können.
Kardiovaskuläre Symptome werden ebenfalls mit entsprechenden Medikamenten symptomatisch therapiert. Bei Erregung oder Krampfanfällen sollte das Tier sediert und/oder mit antikonvulsiven Medikamenten wie Diazepam oder Phenobarbital behandelt werden. Antiemetika (z.B. Maropitant oder Metoclopramid) und Magenschutzpräparate (z.B. Omeprazol und Sucralfat) können bei gastrointestinalen Symptomen verwendet werden.
Wie ist die Prognose?
Die Prognose ist abhängig von der aufgenommenen Menge der Methylxanthine pro Kilogramm Körpergewicht und von der Zeitspanne zwischen Schokoladenaufnahme und Vorstellungszeitpunkt bei einem Tierarzt. Generell ist bei rechtzeitiger Vorstellung des Patienten bei einem Tierarzt die Prognose als gut zu bewerten. Andernfalls kann es bei Aufnahme von großen Mengen Schokolade und einer nicht rechtzeitig eingeleiteten Therapie zum Tod des Patienten kommen.
Praxistipp
Sollte Dir der Besitzer am Telefon von einer Schokoladenaufnahme/-vergiftung berichten, ist folgendes Vorgehen empfehlenswert:
• Frage den Besitzer nach … • der Art (Kakaogehalt) und Menge der Schokolade, • dem Zeitpunkt der Aufnahme und • nach bereits aufgetretenen Symptomen. • Bestelle das Tier im Zweifel umgehend in die Praxis ein. • Wiege den Patienten sofort nach dem Eintreffen in der Praxis. Dies erleichtert dem behandelnden Tierarzt die Therapieplanung und beschleunigt den Therapiestart. • Informiere den Tierarzt, dass der Notfall eingetroffen ist.
Kurz und knapp
Die Schokoladenaufnahme/-vergiftung ist eine häufige in der Kleintierpraxis vorkommende Erkrankung. Je nach Schokoladensorte und -menge können unterschiedliche neurologische, gastrointestinale, respiratorische oder kardiovaskuläre Symptome auftreten. Ein Gegengift existiert nicht, sodass die Therapie neben der Dekontamination rein symptomatisch erfolgt. Die Prognose ist bei rechtzeitiger Vorstellung des Tieres in einer Tierarztpraxis gut; bei unzureichender Therapie muss mit dem Tod des Patienten gerechnet werden.
Berichtet der Besitzer von wässrig-schleimigen Durchfällen und einer rapiden Verschlechterung des Allgemeinbefindens, so sollten Deine Alarmglocken schrillen. Wichtige Fragen am Telefon können diagnostisch bereits Aufschluss geben.
Kaninchen reagieren auf Antibiotika mit einem grampositiven oder überwiegend grampositiven Wirkungsspektrum („PLACE“-Antibiotika, siehe Kasten) besonders empfindlich. Sie können auch Wochen nach der Verabreichung noch eine lebensbedrohliche Enterotoxämie verursachen. Diese Wirkstoffe dürfen beim Kaninchen daher nur nach strenger Indikationsstellung in Ausnahmefällen verabreicht werden. Eine orale Applikation ist immer kontraindiziert.
Tipp: Frage den Besitzer am Telefon, ob das Tier in den vergangenen Wochen Krankheitssymptome gezeigt hat und durch einen anderen Tierarzt vorbehandelt wurde.
Gut zu wissen Antibiotikaintoxikationen entstehen beim Kaninchen durch die orale Verabreichung sogenannter „PLACE“-Antibiotika: – Penicillin – Lincomycin – Ampicillin – Amoxicillin – Cephalosporine – Clindamycin – Erythromycin
Aufgrund der darmtoxischen Wirkung kann auch eine Injektion problematisch sein.
Das Allgemeinbefinden verschlechtert sich dramatisch
Die Besitzer berichten typischerweise über wässrig-schleimige Durchfälle und eine rapide Verschlechterung des Allgemeinbefindens (Abb.1).
Typische Symptome sind:
Apathie
pumpende, hochfrequente und später flache Atmung
Brust-Bauch- oder Seitenlage
Hypothermie
blasse Schleimhäute
schlaffer Muskeltonus oder Krämpfe
Ursache ist eine perakut verlaufende Vergiftung (Enterotoxämie), die durch eine pathologisch veränderte Darmflora verursacht wird.
Tipp: Frage, ob das Tier mit Antibiotika vorbehandelt wurde. Auch wenn die Applikation Wochen zurück liegt, kann sie diagnostisch wegweisend sein und die Verdachtsdiagnose bestätigen (Abb. 2).
Die Antibiotika verändern die physiologische Darmflora
Werden „PLACE“-Antibiotika verabreicht, gerät die physiologische Darmflora (intestinale Mikrobiota) ins Wanken. Die grampositive protektive Flora stirbt ab, sodass sich Hefepilze und pathogene Keime wie E. coli und Clostridien massiv ausbreiten und die Darmschranke durchbrechen können. Es entsteht eine perakute Enterotoxämie.
Bei einem gesunden Kaninchen setzt sich die Darmflora des Blinddarms aus Einzellern, Hefen und Protozoen, aber auch einer Vielzahl an Bakterien zusammen. Letztere sind für die Verdauungsvorgänge und die Ausbildung des Immunsystems essenziell.
Die Zusammensetzung der Darmflora hängt von verschiedenen Faktoren ab: • Alter • Futterzusammensetzung und dessen Modifikation • Stress, z.B. größere Umgebungsveränderungen
Die Verdauungsphysiologie ist wenig flexibel. Die Kaninchen (besonders Jungtiere) reagieren empfindlich auf Fütterungsfehler, Störfaktoren und Antibiotika.
Welche Therapiemöglichkeiten bleiben?
Bei starken Durchfällen und schlechtem Allgemeinbefinden ist die Prognose schlecht. Häufig erfolgt die Therapie zu spät. Bestelle den Patienten daher umgehend in die Praxis ein, damit ein Therapieversuch eingeleitet werden kann.
Ungeeignete Antibiotika müssen sofort abgesetzt und durch ein verträgliches Präparat ersetzt werden, um einer Septikämie entgegenzuwirken Zur Kreislaufstabilisierung sind körperwarme Infusionen mit Glukosezusatz empfehlenswert. Diese sollten nicht als subkutane Depots gesetzt werden, da sie vom Körper aufgrund der schlechten Kreislaufsituation nicht schnell genug resorbiert werden können.
Tipp: Mit körperwarmen Wärmflaschen oder einer Wärmematte tust Du dem Tier Gutes. Vermeide aber ein zu schnelles Aufheizen der Körpertemperatur.
Ist der Kreislauf stabil, muss die Darmflora mit Probiotika oder Kotsuspensionen aufgebaut und der Durchfall unterstützend therapiert werden. Der Patient muss zwangsgefüttert werden.
Tipp: Zerstampfe für eine Kotsuspension frische Kotballen eines gesunden Kaninchens. Warte, bis die groben Kotbestandteile abgesunken sind. Ziehe den Überstand mit einer Spritze auf und verabreiche diesen 1- bis 2-mal täglich oral.
Unser Tipp!
Snuggel Safe
Energie- und rohfaserreiches Alleinfuttermittel für appetitlose Pflanzenfresser mit ß-D-Glucanen zur Steigerung des Immunsystems
Kaninchen mit einer Antibiotikaintoxikation werden häufig zu spät in der Praxis vorgestellt. Mithilfe wichtiger Fragen kannst Du bereits am Telefon einen wichtigen Beitrag zur Diagnostik leisten und dem Tier eine zeitnahe Therapie ermöglichen.
Seit dem 01.01.2022 gilt sie: die neue Fassung der Tierschutz-Hundeverordnung. Von Anfang an sorgte sie für Aufregung bei Züchtern, Ausstellern und Hundesportlern, aber auch rein private Halter sind betroffen – und verunsichert. Kenneth Knabe fasst einige wichtige Fakten zusammen.
Keine Frage, die Tierschutz-Hundeverordnung (TierSchHuV), deren Basis weitgehend die Fassung von 2001 war, bedurfte einer Generalüberholung. Da sollten die Erkenntnisse von rund 20 Jahrenkynologischer Forschung, Erfahrungen aus dem Tierschutz und züchterischer Bemühungen einfließen.
Qualzuchten bei Hundeveranstaltungen
Eine radikale Neuerung in der TierSchHuV sorgt für viel Aufregung: Hunde, die Merkmale einer Qualzucht aufweisen, dürfen nicht ausgestellt werden und auch nicht an anderen Veranstaltungen wie Zuchtleistungsprüfungen, aber auch nicht an Hundesportevents teilnehmen. Dabei wird der „Qualzucht“- Begriff im Gesetzestext nicht genannt, sondern eher vage umschrieben (§ 10 Ausstellungsverbot).
Dies hat zu erheblichen Unsicherheiten geführt. Nicht nur bei den Hundehaltern und Tierärzten, sondern auch bei den ausführenden Behörden wie den Veterinärämtern die keine Handlungsvorgaben haben. Die Folge: Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Was jeweils bei Ausstellungen oder Sportveranstaltungen gilt, dafür sind die örtlichen Veterinärämter zuständig (Abb. 1).
§ 10 Ausstellungsverbot
Es ist verboten, Hunde auszustellen oder Ausstellungen mit Hunden zu veranstalten, bei denen Körperteile, insbesondere Ohren oder Rute, tierschutzwidrig vollständig oder teilweise amputiert worden sind oder bei denen erblich bedingt,
a) Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten, b) mit Leiden verbundene Verhaltensstörungen auftreten, c) jeder artgemäße Kontakt mit Artgenossen bei ihnen selbst oder einem Artgenossen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt oder d) die Haltung nur unter Schmerzen oder vermeidbaren Leiden möglich ist oder zu Schäden führt.
Satz 1 gilt entsprechend für sonstige Veranstaltungen, bei denen Hunde verglichen, geprüft oder sonst beurteilt werden.
Gesundheitszeugnisse basieren nur auf klinischer Untersuchung
Ihr werdet erleben, dass Hundehalter nach Gesundheitsbescheinigungen, die erblich bedingte Erkrankungen ausschließen, fragen. Das ist selbst bei „unbedenklichen“ Rassen ein Wagnis, zumal Tierärzte Gesundheitszeugnisse ausstellen sollen, für die keine verbindlichen Richtlinien gelten. Die Fachgruppe Kleintierpraxis des Bundesverbands praktizierender Tierärzte (bpt) e. V. (tieraerzteverband.de) hat dazu in Kooperation mit dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e. V. ein Formular entworfen. Wichtig ist bei Euren Gesundheitszeugnissen, dass drinsteht, dass sie nur auf klinischen Untersuchungen basieren.
Was sind „bedenkliche“ Rassen?
Welche Rassen gelten nun üblicherweise als Qualzucht?
In der Regel sind dies:
brachyzephale Rassen (solche mit verkürzter Kopf- und Schnauzenpartie wie Möpse oder Französische Bulldoggen, Abb. 2)
Toy-Rassen (besonders kleine Hunde)
Rassen mit chondrodystrophischer Wachstumsretardierung (unverhältnismäßige Entwicklungsstörung, besonders Rassen mit verkürzten Beinen)
molossoide Rassen (besonders große und massige Rassen)
Darüber hinaus gelten Rassen mit …
übermäßiger Haut (z. B. Shar Pei),
unterentwickeltem Fell (Nackthunde, Abb. 3) und
bestimmten Fellfarben, z. B. dem Merle-Faktor (Abb. 4), der für ein beliebtes buntscheckiges Fell, aber auch für diverse Organfehler sorgt, als bedenklich.
Aber, wenn Euch ein junges Tier vorgestellt wird, das Qualzuchtmerkmale aufweist, so heißt das nicht zwangsläufig, dass es illegal gezüchtet wurde. Denn auch die neue TierSchHuV sieht keinen Zuchtstopp vor.
Schwerpunkt: Haltung von Zuchttieren
Die ausführlichsten Neuerungen schreiben in § 3 TierSchHuV etliche Verbesserungen für Hündinnen mit Welpen vor. Dies ist unabhängig davon, ob sie hobby- oder gewerbsmäßig gezüchtet werden.
Diese Neuerungen regeln vor allem:
die Größe der Wurfkiste, abhängig von der Größe der Hündin, denn sie muss sich neuerdings darin auch ausstrecken können
die Kontrolle der Lufttemperatur
Abstandshalter an den Seiteninnenwänden der Wurfkiste
Rückzugsmöglichkeiten für die Hündin
Besondere Verantwortung für Welpenaufzucht
Auch die Sozialisation der Welpen soll durch Auslauf im Freien „mindestens einmal täglich für eine angemessene Dauer“ ab einem Alter von 5 Wochen gewährleistet werden. Zudem müssen Züchter dafür sorgen, dass Welpen bis zu einem Alter von 20 Wochen 4 oder mehr Stunden am Tag Umgang mit einer Betreuungsperson haben.
Dabei wird für gewerbliche Hundezüchter ein Betreuungsschlüssel festgelegt: „Eine Betreuungsperson darf bis zu 3 Hündinnen mit Welpen gleichzeitig betreuen.“ Nun stellt sich die Frage für Eure Kunden, ab wann ein (Hobby-)Züchter als gewerblich tätig gilt. In der Regel nehmen Behörden bei 3 oder mehr Zuchthündinnen bzw. 3 oder mehr Würfen pro Jahr an, dass eine gewerbliche Zucht vorliegt. Dies ist unabhängig von einer Gewinnerzielungsabsicht – die interessiert vor allem die Finanzämter.
Es gelten weitere neue Haltungsbedingungen
Neu ist die unbedingte „Gassi-Pflicht“. Sie besagt, dass Hunden „ausreichend Auslauf im Freien außerhalb eines Zwingers zu gewähren“ ist. Hierum ranken sich einige Mythen: zum Beispiel, dass zweimal täglich 1 Stunde gefordert werden. Das Gesetz spricht aber nur von „ausreichend Auslauf“, was je nach Rasse, Alter und Gesundheitszustand des Hundes variieren kann (Abb. 5). Dabei ist dem Hund Kontakt zu Artgenossen zu ermöglichen, sofern Gesundheit und Verträglichkeit dies erlauben. Auch mit dem Halter oder einer Betreuungsperson müssen Hunde mehrmals täglich „ausreichend“ Umgang haben.
Für Hunde, die wie Herdenschutzhunde überwiegend im Freien gehalten werden, gibt es Sonderregelungen. Da ist vor allem der Witterungsschutz wichtig.
Neu ist außerdem das absolute Verbot der Anbindehaltung. Auch für die Räume, in denen Hunde gehalten werden, gelten nun strengere Vorschriften: Dem Hund muss der Blick ins Freie oder aus dem Raum hinaus möglich sein. In der Ausbildung und Haltung wird der Einsatz von Stachelhalsbändern und schmerzhaften Mitteln wie Reizgeräten verboten.
Tipp: Wendet sich ein Kunde an Euch, dem ein Verstoß gegen die TierSchHuV angelastet wird, ratet ihm, einen auf Heimtierrecht spezialisierten Anwalt zu kontaktieren.
Kurz und Knapp
Neu ist in der TierSchHuV das Ausstellungsverbot für Hunde aus Qualzucht. In der Verordnung werden aber keine Rassen namentlich aufgelistet. Teilnahmeverbote gelten auch für sonstige Hundeveranstaltungen. Neu ist u. a. auch die „Gassi-Pflicht“ sowie das Verbot der Anbindehaltung. Zudem schreibt die TierSchHuV bessere Haltungsbedingungen, besonders für Zuchthündinnen und Welpen vor. Dabei wird auf Kontakt zu Betreuern und Artgenossen geachtet. Manche Formulierungen wie z. B. „ausreichend“ erlauben Interpretationsspielraum.